Auf der ersten Etappe meiner Weltreise von Nürnberg bis Singapur bin ich ohne Laptop gereist. Heute zeige ich wie ich meine Reise unterwegs nur mit dem Handy organisiert habe und welche praktischen Handy-Programme ich dazu nutze.
Warum ohne Laptop reisen?
Wäre ich mit meinem MacBook Pro 13´ gereist hätte ich rund drei Kilogramm zusätzlich mitschleppen müssen. Mein Ziel nur mit Handgepäck zu reisen hätte ich verfehlt. Zum materiellen Gewicht wäre noch die Pflicht hinzugekommen auf einen weiteren Wertgegenstand aufzupassen und ihn angesichts von stolzen 27 % Gewichtsanteil am Gesamtgepäck auch zu benutzen.
Meine Idee war mein Handy und Internetcafes vor Ort zum surfen und mailen zu nutzen. Doch mein Plan ging nicht auf: bedingt durch die zunehmende Zahl mobiler Endgeräte werden Internetcafes immer rarer. Dafür gibt es in vielen Unterkünften und Restaurants gratis Internet über WLAN – das außerhalb Deutschlands übrigens WiFi heißt. Das hat mich dazu veranlasst mich letztlich fast ausschließlich mit dem Handy zu organisieren.
Mein mobiles Endgerät
Zunächst: Ich bin ein großer Fan von Apple-Produkten weil sie schick aussehen, durchdacht sind und funktionieren. Als Handy nutze ich allerdings ein Samsung Galaxy Duos. Warum? Darin kann ich zwei SIM-Karten betreiben und brauche nur ein Gerät für private und berufliche Gespräche herumtragen. Auch auf Reisen kann das praktisch sein wenn du zusätzlich zu deiner nationalen SIM-Karte eine lokale SIM-Karte betreiben willst. Meine App-Empfehlungen richten sich daher an Reisende deren Endgeräte Android als Betriebssystem nutzen.
Praktische Handy-Apps für unterwegs
- Internet: Ich nutze unterwegs bevorzugt booking.com für Hotelbuchungen sowie wikipedia, wikitravel und google für Recherchen. Längere Textseiten speichere ich mit der Funktion „Zum Lesen im Offline-Modus speichern“ und kann sie dann beispielsweise bei längeren Zugfahrten ohne Internetverbindung lesen.
- K-9 Mail: zum E-Mail lesen und schreiben. Ich nutze einen IMAP-Account. Meine E-Mails werden auf allen Endgeräten automatisch synchronisiert. Ich meine E-Mails auch auf fremden Rechnern lesen und bearbeiten ohne eine Software installieren zu müssen.
- RSS Reader: Alle Blogs die ich gerne lese habe ich als RSS-Feed abonniert. Damit erhalte die neuesten Beiträge automatisch, kann sie lesen wenn ich kein Internet habe und halte meinen E-Mail-Posteingang leer.
- Skype: Ermöglicht es mir weltweit in alle Netze für nur wenige Cent zu telefonieren (bei guter Internetverbindung auch mit Bild). Gespräche von Skype zu Skype sind sogar kostenlos.
- Uhr: ersetzt Armbanduhr und einen Wecker
- Rechner: ersetzt den Taschenrechner
- Adobe Reader: zum Lesen und Bearbeiten von PDF-Dateien. Ich habe damit sogar den Vertrag für meine Tibetreise per E-Mail erhalten, unterschrieben und zurückgeschickt.
- Kingsoft Office: um Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumente zu lesen und zu bearbeiten
- MP3-Player: zum Musik und Podcast hören
- Amazon Kindle: zum Bücher lesen
- Thalia: zum Bücher lesen
- Audible: zum Hörbücher hören
- Kontakte: ersetzt mein früheres Durcheinander aus Zettelwirtschaft, Nummern im Handy und Excel-Listen. Alle meine Kontakte und Geburtstage habe ich als elektronische Visitenkarte erstellt und ich synchronisiere sie regelmäßig mit meinem MacBook.
- S Planer: mein Kalender den ich mit meinem MacBook synchronisiere. Er enthält auch die Geburtstage meiner Kontakte.
- DB Navigator: für Zugverbindungen innerhalb Europas und um nachzusehen ob der Zug pünktlich ist
- Skyscanner: günstige Flüge suchen, vergleichen und buchen
- Wechselkurse: statt Wechselkurstabellen. Einfach Betrag eintippen und automatisch umrechnen lassen.
- Resize Me!: damit kann ich große Bilddateien verkleinern um sie beispielsweise per E-Mail zu versenden.
- Kamera: für Schnappschüsse und Bildnotizen wie beispielsweise Stadtpläne, Wanderkarten und Öffnungszeiten
- Diktiergerät: für schnelle Sprachnotizen oder landestypische Tonaufnahmen – insbesondere dann wenn fotografieren verboten ist…
Was ich derzeit teste
- City Maps 2Go: damit kann ich Karten herunterladen und offline ansehen. Bisher kaum benutzt, weil ich fast überall gratis Papierkarten bekommen habe
- Evernote: eine Art elektronisches Notizbuch. Ich bin noch nicht ganz zufrieden damit weil es im Vergleich zur App „Notizen“ etwas langsam ist. Dafür synchronisiert es sich automatisch mit meinem MacBook und ich kann auch von fremden Rechnern über das Internet auf meine Notizen zugreifen.
Wie geht´s weiter?
Auch meinen Newsletter habe ich während meiner Reise komplett mit dem Handy geschrieben. Da mir Schreiben sehr viel Freude bereitet und dies mit dem Handy doch etwas mühsam ist fährt bei der nächsten Etappe wahrscheinlich eine kleine externe Bluetooth-Tastatur oder ein MacBook Air 11´ mit.
Ach ja:
Überhaupt nicht überzeugt haben mich elektronische Reiseführer die ich über die Kindle-App gelesen habe. Für Bücher die ich von vorne bis hinten durchlese taugt mir ein elektronisches Buch. Für Nachschlagewerke wie Reiseführer finde ich es allerdings extrem langsam, umständlich und schlecht durchdacht. Den Reiseführer für Australien habe ich mir deshalb in gedruckter Form nach Bangkok ins Hotel schicken lassen. Das hat super geklappt. Andererseits: Mich nervt irgendwann das Rumgefusel auf der kleinen Handy-Tastatur und dem kleinen Handy-Display. Die geringe Benutzungsfreundlichkeit gegenüber einem Laptop verleitet mich gerade beim Mailen und Surfen dazu die Nutzung auf das Notwendige zu begrenzen. Und statt auf einen kleinen Bildschirm zu glotzen das zu tun wozu ich aufgebrochen bin: Die Welt in allen Dimensionen zu erleben.
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Aufnahme meines Handys-Startbildschirms.