Meine neue Kleine: 4fach Zoom reicht!

Fuji X 10

Einige Leser haben mich gefragt: „Welche Kamera nimmst du auf die Weltreise mit?“ Bis Montag dieser Woche war ich hin und her gerissen. Meine im Jahr 2007 gekaufte Panasonic Lumix FZ50 ist meine Lieblingskamera. Sie bietet gute Bildqualität, viele manuelle Einstellmöglichkeiten und einen manuellen 12-fach-Zoom. Ein elektrischer Zoom ist mir zu langsam und zu ungenau. Folglich scheiden viele Modelle aus.

Handy oder richtige Kamera?
Leider ist die FZ50 sehr groß und mit 754 Gramm recht schwer. Ich habe die Erfahrung gemacht dass ich sie deshalb meistens zu Hause lasse. 45 Prozent der Ereignisse fotografiere ich mit dem Handy weil ich es immer dabei habe, 55 Prozent der Ereignisse mit meiner FZ 50. Allerdings entstehen mit dem Handy nur 12 Prozent meiner Fotos und 88 Prozent der Fotos mit der FZ 50. Mit einem guten Gerät zu arbeiten macht einfach mehr Spaß. Lange habe ich nach einer Alternative gesucht und überlegt ob ich nur mit dem Handy oder gar nicht fotografiere. Kurz:

  • Für die Handy-Variante war mir die Bildqualität zu schlecht.
  • Die Null-Variante hätte einen gewissen Charme gehabt weil ich dann nicht auf die Kamera hätte aufpassen und keine Datensicherung machen hätte machen müssen. Motto: „Ich schaue mir die Dinge lieber hier an“. Sie hätte jedoch nicht funktioniert weil ich in Versuchung geraten wäre mit dem Handy zu fotografieren. Denn dass das Handy als Mini-Computer mitreist hatte ich schon entschieden. Das Handy hätte die Weltreise allerdings aufgrund meiner Verärgerung über die schlechten Bilder voraussichtlich nicht überstanden…

Welchen Zoom benutze ich eigentlich wirklich?
Fuji bietet zwei Kameras mit vielen Einstellmöglichkeiten, guter Bildqualität und manuellem Zoom an: die X10 und die etwas neuere X20. Doch beide Modelle haben nur einen 4fach Zoom. An einem Samstag habe ich mich morgens hingesetzt, alle Bilder diesen Jahres ausgewertet und mir die Frage gestellt: Welchen Zoomfaktor benutze ich eigentlich? Dank der Informationen in den Exif-Dateien konnte ich dies leicht und schnell auslesen und erhielt schnell ein überraschendes Ergebnis:

  • Für 54 % meiner Bilder nutze ich gar keinen Zoom (35 mm).
  • Für 86 % meiner Bilder nutze ich maximal 2fach Zoom (bis 70 mm).
  • Für 2 % der Bilder nutze ich einen Zoom von 70 mm bis 90 mm.
  • Für 4 % der Bilder nutze ich einen Zoom von 90 mm bis 135 mm.

Das heißt: Für 93 % meiner Bilder nutze ich maximal vierfach Zoom.

Den Mega-Zoom von 420 mm habe ich für ein einziges Bild verwendet. Das war verwackelt. Dafür musste ich auf zahlreiche Motive im Nah- und Innenbereich verzichten, weil das Weitwinkel von 35 mm unzureichend war.

Die Hersteller werben oft mit eindrucksvollen Zahlen für Dinge die wir gar nicht benötigen. Wie beispielsweise einen 12-fach-Zoom. Das obige Beispiel bestätigt das Pareto-Prinzip das besagt dass 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Einsatzes entstehen.

Fazit:
Seit Montag bin ich Besitzer der Fuji X10. Die Zusatzfunktionen der X20 haben mich dagegen nicht überzeugt. Die X10 wiegt mit 380 Gramm nur die Hälfte meiner FZ50 und passt in die kleine Tasche am Bauchgürtel meines Rucksacks. So habe ich die Kamera für Spontanaufnahmen schnell einsatzbereit.