Gepäck-Diät für Profis: Mobil machen

Hotelzimmer Area One Kobe, Dominik Sommerer, Dominiks Welt

„Sieht aus wie im Hotel“ sage ich und grinse. Es ist mein erster Besuch in Patricks neuer Eigentumswohnung. Die ganze Wohnung ist einheitlich in den Farben weiß, grau und braun gestaltet. Alles wirkt sehr harmonisch, beruhigend und ordentlich. Wie in einem Hotelzimmer. Ein paar Monate lang hat mein Freund Patrick in einem Hotel gearbeitet und dort auch gewohnt. Und die Ruhe geschätzt die ein Hotelzimmer ausstrahlt: Dort gibt es keine Ablenkung, keinen Krempel oder die Notwendigkeit sauber zu machen. Es gibt ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Schrank. Fertig.

Warum packen so schwer ist

Im Hotel ist es leicht den Koffer zu packen. Es ist völlig klar was ins Hotel und was in den Koffer gehört. Zu Hause haben wir diese klare Trennung nicht, sondern sitzen ratlos vor dem leeren Koffer und fragen uns: „Was soll ich nur mitnehmen?“ Die Ursache dafür ist dass unser Leben auf Sesshaftigkeit ausgerichtet ist. Unser häuslicher Besitz ist nicht reisetauglich. Wenn du ein T-Shirt kaufst achtest du wahrscheinlich darauf dass es gut aussieht und was es kostet. Du fragst wahrscheinlich nicht: Wie viel wiegt das? Wie schnell trocknet es? Pass es zu all meinen anderen Klamotten? Wenn du verreisen willst zählt das. Ganz erheblich sogar. In der Trilogie „Gepäck-Diät“ habe ich in den ersten beiden Teilen „Für Anfänger“ und „Für Fortgeschrittene“ vorgestellt wie das geht.

Wie packen einfacher wird

Heute folgt der dritte und letzte Teil der Trilogie. Ich habe mich gefragt was ich aus Hotelzimmern lernen kann. Ich habe damit begonnen mein sesshaftes Leben so auszurichten als wäre meine Wohnung ein Hotel und habe meinen häuslichen Besitz in zwei Kategorien eingeteilt:

  1. Feste Gegenstände wie Möbel, Bettwäsche, Handtücher, Küchengeräte und Geschirr. Diese gehören ähnlich wie im Hotel zur Einrichtung und bleiben immer zu Hause im „Basislager“.
  2. Mobile Gegenstände wie Kleidung, Kulturbeutel, Laptop und Handy die ich auch unterwegs benutze. Mein Ziel war und ist dass alle mobilen Dinge reisetauglich sind. Alles was ich auch unterwegs benutze optimiere ich schrittweise so dass ich es unterwegs leicht benutzen kann.

Nach meinen Grundsätzen bedeutet Reisetauglichkeit:

  • wenige, dafür hochwertige und multifunktionale Dinge
  • die Form folgt der Funktion
  • geringes Gewicht
  • geringes Volumen
  • ich benutze den Gegenstand häufig und gerne

Aktueller Status

In Schlafzimmer und Küche habe ich das Projekt abgeschlossen. Völlig unterschätzt habe ich vor der ersten Etappe meiner Weltreise den analogen und digitalen Papierkram: Fotos, Rechnungen, Bücher, Dokumente. Einen Teil habe ich auf Papier, einen Teil auf dem Handy und einen Teil auf dem Laptop. Nirgends ist wirklich etwas vollständig und übersichtlich verfügbar. Nachdem ich im Büro gute Erfahrungen mit der digitalen Ablage gemacht habe, bin ich gerade dabei meinen Papierkram zu digitalisieren und auf einem Medium mit mehreren automatischen Datensicherungen zu bündeln. Im ersten Schritt digitalisiere ich alles neue Papier. Im zweiten Schritt digitalisiere ich nach und nach alles bestehende Papier. Wenn ich damit fertig bin werde ich unterwegs von meinem Laptop oder über das Internet auf alle meine Daten zugreifen können.

Aufnahme meines Hotelzimmers im Hotel Area One in Kobe, das übrigens umgerechnet nur 40 Euro pro Nacht gekostet hat. Japan hat den Ruf teuer zu sein was jedoch vielfach nicht stimmt.